Florian Haas

Historienschnitte

Seit jeher räumt die Kunst der Theatralik geschichtlicher Ereignisse die größten Formate ein – schon allein, um die Vielzahl handelnder Personen vorstellen zu können. Florian Haas (*1961) lässt auf seinen von der Linolplatte gedruckten Panoramen kollektive Geschichtserfahrungen in wandfüllenden Bilderzählungen wiederkehren. Sie sind Resultat intensiver künstlerischer Recherche, die eine Vielzahl alltäglicher und kultureller Phänomene durchleuchtet. Ihr inhaltliches Spektrum spiegelt dabei Verwerfungen der letzten Jahrzehnte wider: Kommerzialisierung und Neoliberalismus, Insektensterben, Krieg und Pandemie – ihre Akteure sind in tanzende Skelette verwandelt, die dem Triumph des Todes dienen. Haas verdichtet seine grotesken Schilderungen in Form illustrativer Zitate und affirmativ daherkommender Piktogramme. Zwischen Allegorie und ornamentaler Gestaltung offenbaren seine Bildwelten die Absurdität gesellschaftlicher Ignoranz und Verantwortungslosigkeit gegenüber der Natur. Sie sind ein eindringliches, zum Handeln anleitendes Spiegelbild der Hybris unserer Gesellschaft.

Ausstellungsdauer:

7. April 2024 bis 28. Juli 2024

Vernissage:

7. April 202411:00 Uhr