Hicham Berradas künstlerische Praxis gleicht der eines Malers, dessen Materialien nicht Farbe und Leinwand sind, sondern jene natürlichen Gesetzmäßigkeiten, denen die Realität und alle Materie gehorcht. Seine Installationen, Skulpturen, Videoarbeiten und Performances beruhen auf naturwissenschaftlichen Studien, die er nutzt, um die Wirkkräfte von ökologischen Prozessen und der Elemente zu aktivieren.
Während Berrada zunächst bestimmte Parameter festlegt, überträgt er im nächsten Schritt die Kontrolle der Urkraft. Mit den Mitteln der Natur erschafft er so traumhafte Welten, die sich in einem Schwebezustand zwischen Werden und Vergehen befinden. Dabei malt er keine Landschaften oder poetische Universen, sondern lässt sie mit Hilfe chemischer Stoffe und physikalischer Reaktionen in prozesshaften, sich dynamisch in Zeit und Raum entfaltenden Werken entstehen.