Sonnenaufgänge, Seerosen, flirrendes Licht, in unserer Vorstellung besteht ein impressionistisches Gemälde genau aus diesen Komponenten. Doch war es überraschenderweise zuallererst nicht die Malerei, sondern die Druckgraphik, in der Künstlerinnen und Künstler in Europa und den USA Lichtspiele auf der Wasseroberfläche, Schatten oder nächtliche Spiegelungen von elektrischer Straßenbeleuchtung festhielten – in Schwarzweiß. Mit rund 100 Werken von 40 Künstlerinnen und Künstlern aus sechs Nationen, darunter Édouard Manet, Pierre-Auguste Renoir, James Whistler, Mary Cassatt, Anders Zorn, Max Liebermann und Lesser Ury zeigt die Galerie Stihl Waiblingen in Kooperation mit dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen Berlin eine Auswahl an selten gezeigten Schätzen dieses „anderen“, druckgraphischen Impressionismus und führt vor Augen, dass eine impressionistische Sehweise nicht allein auf die Malerei beschränkt war.