
Zwischen Sichtbarkeit und Schein, zwischen Freilegen und Verschleiern entfaltet sich der Dialog zwischen Sascha Brylla und Lennart Rieder. Brylla arbeitet am Bild, indem er es entfernt: Aus der abgetragenen Farbschicht treten Figuren hervor, als habe das Material selbst ein Gedächtnis. Seine Praxis gleicht einer archäologischen Geste, die Verletzung und Offenbarung zugleich ist – ein Erinnern durch Freilegen.
Rieder dagegen konfrontiert uns mit dem Moment, in dem wir sehen wollen: Er nutzt illusionistische Verfahren, nicht um zu täuschen, sondern um unsere Gutgläubigkeit offenzulegen. Seine Bilder spiegeln die Mechanik des Sehens, Bryllas die Sedimente des Erinnerns.